Mit der Dialyse wird die Funktion der menschlichen Niere möglichst gut ersetzt. Dem Blut werden dabei Mineralien, Elektrolyte, einzelne wasserlösliche Stoffe und je nach Bedarf Flüssigkeit entzogen. Für Menschen ohne Nierenerkrankung bringt die Dialyse keine Vorteile.

Apherese ist ein Überbegriff für Verfahren, bei denen Bestandteile des Bluts entfernt werden, wobei die Trennung in einer Maschine ausserhalb des Körpers erfolgt (extrakorporale Therapie). Die erste Apherese war die reine Trennung von Blutkörperchen und Blutplasma vor der Transfusionstherapie. Später kamen Verfahren wie Lipidapherese, Immunadsorbtion und Filtrationsapherese hinzu.

Für die H.E.L.P.-Apherese (Herparin induzierte Extrakorporale LDL Precipitation) wird das Blutplasma mit einer hohen Dosis an Heparin versetzt und mit Azetatpuffer angesäuert. Dadurch verklumpen LDL-Lipoproteine und verbinden sich mit dem Heparin. Diese Klumpen werden anschliessend aus dem Plasma gefiltert und das Heparin entfernt, bevor das Plasma zurückgegeben wird. Neben den LDL binden sich dabei auch einzelne Proteine an das Heparin. Vor allem scheint das Spike-Protein des COVID-19 Coronavirus an Heparin zu binden, weswegen manche Praxen die H.E.L.P.-Apherese gegen das Post-COVID-Syndrom einsetzen. Der Nutzen ist jedoch bisher nicht erwiesen und die Deutsche Gesellschaft für Nephrologie hat sich gegen die H.E.L.P.-Apherese für das Post-COVID-Syndrom ausgesprochen.

Bei der Lipidapherese werden Fette aus dem Blut entfernt. Die Lipidapherese wird vor allem bei Fettstoffwechselstörungen eingesetzt, die mit anderen Methoden nicht ausreichend behandelt werden können. Ein Nutzen für Automimmunerkrankungen ist nicht bekannt.

Bei der Immunoadsorbtion wird das Plasma durch spezielle Säulen geleitet, deren Oberfläche beschichtet ist, beispielsweise mit Staphylococcus protein A-Agarose, das an IgG Antikörper bindet. Je nach Beschichtung können so gezielt Fremdstoffe aus dem Blut beseitigt werden. Allerdings müssen dazu die Fremdstoffe vor der Behandlung bekannt sein. Da dies bei vielen Erkrankungen wie beispielsweise dem Chronic Fatigue Syndrom (CSF) oder Post-COVID nicht der Fall ist, ist die Immunoadsorbtion hier auf die Entfernung der Antikörper beschränkt. Dennoch ist die Immunoadsorbtion ein vielversprechendes Verfahren zur Therapie der Post-COVID Erkrankung, weswegen die DGFN weitere Forschung empfiehlt.

Die INUSpherese® kombiniert die Vorteile mehrerer Verfahren. Über einen zertifizierten Filter werden dabei neben Lipiden und Antikörpern auch Schwermetalle und zahlreiche weitere Schadstoffe aus dem Blut entfernt. Eine kürzlich veröffentlichte Studie fand im Filtrat beispielsweise Mikropartikel mit konzentriertem Calcium, Eisen, Silizium, und Titan sowie zahlreichen weiteren Fremdstoffen. Die INUSpherese® ist ein Verfahren, welches z.B. bei Autoimmunerkrankungen, chronischen Entzündungen und Erkrankungen der modernen Zivilisation angewendet werden kann und bei bis zu 74% der Patienten mit chronischen Erkrankungen eine deutliche langfristige Besserung zeigen konnte. Dabei traten bei insgesamt über 30’000 Therapien weltweit keine schweren Nebenwirkungen auf.